Deutsche Geschichten
Europa
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flossen im Jahr 2002 aus der Hand deutscher Unternehmen in das Land. Die Republik gilt als Musterland von Reformen nach dem Ende des Ostblocks, doch bleiben immer noch viele Probleme auf dem Weg in die EU zu lösen.

Ärger um Benes-Dekrete

Eines davon geriet erst mit dem angestrebten EU-Beitritt wieder ins Rampenlicht: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die verbliebenen Deutschen im Sudetenland enteignet, entrechtet und vertrieben. Grundlage dafür waren die "Benes-Dekrete", Anordnungen, mit denen der damalige Staatspräsident Edvard Benes die Vertreibungen billigte. Diese Dekrete erklärte Regierungschef Milos Zeman 1999 für erloschen. Dennoch bleibt die Forderung von Seiten christdemokratischer deutscher Politiker und von Vertriebenen- Verbänden, die Dekrete im Parlament förmlich aufzuheben. Ungeachtet politischer Querelen um Dekrete aus der Vergangenheit, an den Grenzgebieten zwischen Deutschland und der Tschechischen Republik blüht bereits ein lebhafter Handel. Auch arbeiten schon viele Tschechen in Deutschland. Für sie gelten besondere Regelungen, welche die Arbeit in Deutschland ermöglichen:

2002 wurden per Gesetz die Bedingungen für Arbeit und Aufenthalt unter anderem von Tschechen erleichtert, die als Haushaltshilfen für Pflegebedürftige angestellt sind. Doch auch hochqualifizierte Kräfte sind im Rahmen des "Greencard-Programms" der Bundesregierung willkommen, was aber bisher kaum auf Resonanz stieß.

Litauen

Es ist das größte und wirtschaftliche stärkste der drei baltischen Länder, die der EU beitreten wollen. Nach der Unabhängigkeit des Baltikums wurde ihr wirtschaftlicher Aufstieg oft als "Wirtschaftswunder" dargestellt. Interessant ist dabei, dass der Dienstleistungssektor in Estland, Lettland und Litauen den mit Abstand größten Teil des Bruttoinlandsprodukts ausmacht.

Den Blick in Richtung Westen

Trotz häufiger Regierungswechsel in den vergangenen Jahren bleibt die Zielsetzung der Litauer klar: Sie wollen in die Europäische Union. Ein deutliches Zeichen dafür setzte Litauen 1999. Die Landeswährung Litas wurde vom amerikanischen Dollar als Referenz- Währung abgekoppelt und fest an den Euro gebunden. Es war ebenso ein Indiz für den Wandel der Wirtschaft: Bis dato lagen die wichtigsten Handelspartner im Osten. Diese Rolle haben mittlerweile Mitgliedsstaaten der EU wie Deutschland und Großbritannien weitestgehend übernommen. Große Probleme hat Litauen aber noch auf dem Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote ist real um einiges höher als die gemeldeten 11,1 Prozent. Die Unterstützung der Arbeitslosen ist gering und dauert nur sechs Monate, so dass viele sich erst gar nicht registrieren lassen. Die deutsche Regierung half beim Aufbau eines Systems zur Arbeitsvermittlung. Aber auch Reformen im Sozialbereich drohen seit Jahren in endlosen Verhandlungen zu versickern. Zudem gibt es noch Probleme im Bereich der Renten, im Arbeitsrecht und im Gesundheitswesen.

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