eigene Währungsreform durch. Die Einführung der Westzonenwährung in den Westsektoren Berlins wurde zum Auslöser der Berliner Blockade vom 24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949. Stalin machte damit den Versuch, durch Aushungern der West-Berliner Bevölkerung und durch massiven Druck auf die Westmächte die Bildung eines gegen die Sowjetunion gerichteten westdeutschen Teilstaates zu verhindern. Der Versuch scheiterte am Widerstandswillen der West-Berliner und am entschlossenen Handeln der Amerikaner und Briten bei der Errichtung der Luftbrücke. Die Berliner Blockade, der erste Höhepunkt des Kalten Krieges, beschleunigte den Prozess der west-deutschen Staatsbildung, die zudem nun stärker als vorher unter antikommunistischem Vorzeichen stand. Nachdem die Widerstände Frankreichs überwunden waren, beauftragten die drei westlichen Militärgouverneure die Ministerpräsidenten der Länder am 1. Juli 1948 damit, eine Verfassung ausarbeiten zu lassen. Unter Hervorhebung des provisorischen Charakters der Staatsbildung erarbeitete der von den Länderparlamenten der Westzonen gewählte Parlamentarische Rat vom Septem- ber 1948 bis Mai 1949 das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland. In der sowjetischen Zone hatte sich bereits Ende 1947 auf Betreiben der SED eine Volkskongressbewegung »für Einheit und gerechten Frieden« gebildet. Der aus ihr hervorgegangene Deutsche Volksrat hatte bis zum Oktober 1948 eine »Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik« erarbeitet, die von der provisorischen Volkskammer der DDR am 7. Oktober 1949 in Kraft gesetzt wurde.
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Auch wenn das Kriegsende als »Stunde null« betrachtet wurde, waren die Gestaltungs- möglichkeiten doch eingeengt.
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