Bis zuletzt hatte Adolf Hitler versucht, eine Niederlage abzuwenden. Als die sowjetischen Truppen schließlich in Berlin standen, nahm er sich das Leben. Der Weg zur Kapitulation war frei. Im Vorfeld der Kapitulation spielte sich eine hektische Diplomatie ab. Großadmiral Karl Dönitz, kommissarischer Reichskanzler, suchte einen Separatfrieden mit Briten und Amerikanern zu schließen. Letzter Versuch, einen Keil zwischen die Alliierten zu treiben? Oder verzweifelter Einsatz für die Deutschen in den Ostgebieten? Für die Alliierten gab es nur ein mögliches Ende für den Konflikt: die bedingungslose und sofortige Kapitulation der Achsenmächte. Verlängerte diese unnachgiebige Haltung den Krieg unnötig? Was geschah nun genau in der kurzen Zeitspanne von Hitlers Selbstmord bis zur Kapitulation der Wehrmacht, in den letzten Tagen des Deutschen Reiches? Die letzten Tage Nach dem Zusammenbruch der Ostfront flohen Soldaten und Zivilisten vor der heranna- henden sowjetischen Armee. Die Westalliierten erreichten die Ostsee und Österreich, die Rote Armee griff die Vororte der Reichshauptstadt Berlin an.
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Als die Rote Armee in der Schlacht um Berlin im Stadtzentrum stand, beging Hitler am Nachmittag des 30. April 1945 Selbstmord. Zu seinem Nachfolger als Reichskanzler hatte er Großadmiral Karl Dönitz bestimmt, nachdem der eigentlich vorgesehene Herrmann Göring in Ungnade gefallen und von der SS auf dem Obersalzberg verhaftet worden war. Dönitz, vorher Oberbefehlshaber der Marine und lange Zeit Befehlshaber der deutschen U-Boot-Flotte, brachte die Kriegsmaschine so rasch und so gut es ging zum Stillstand. Zumindest dies bleibe, schreibt der Historiker Michael Salewski, "das Verdienst dieses allergläubigsten Jüngers des Adolf Hitler." Dönitz beauftragte Generaloberst Alfred Jodl, bei den Kapitulationsverhandlungen im amerikanischen Hauptquartier entweder eine Teilkapitulation zu vereinbaren oder aber eine viertägige Frist zwischen der Unterzeichnung einer Gesamtkapitulation und der Einstellung aller militärischen Bewegungen zu erlangen.
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