Deutsche Geschichten
Weltweite Wirtschaftskrise

Im Laufe des Jahres 1924 mehrten sich die Anzeichen für eine Stabilisierung der Weimarer Republik.

Tatsächlich war das nachfol-
gende Jahrfünft durch außen- und reparationspolitische Fortschritte, wirtschaftlichen Aufschwung und gesellschafts- und sozialpolitische Erfolge gekennzeichnet. Vor diesem Hintergrund beruhigte sich die innenpolitische Lage, während Kunst und Kultur eine Blütezeit erlebten. Diese erfreuliche Gesamtentwicklung wurde jedoch immer wieder durch gegenläufige Tendenzen oder Rückschläge infrage gestellt.

Entwicklung

Währungsreform, Dawes-Plan und ausländische, insbeson-dere amerikanische Kredite verliehen der deutschen Wirtschaft so starke Impulse, dass eine Phase des Auf-schwungs begann. Produktion, Konsum und Volkseinkommen nahmen zwischen 1924 und 1929 stetig zu. Die elektro-
technische, chemische und optische Industrie sowie neue Industriezweige wie Automobil- und Flugzeugbau, Messing-, Aluminium- und Kunstseide-
herstellung, Film und Rundfunk wiesen ein besonders rasantes Wachstum auf. Aber auch die Schwerindustrie (Bergbau, Eisen- und Stahlerzeugung), der Maschinenbau und die

Textilindustrie konnten ihre Produktion steigern. Die Anlageinvestitionen ver-
doppelten sich. Technische Großprojekte wie das Luftschiff "Graf Zeppelin", das Verkehrs-
flugzeug "Dornier DO X" oder das Passagierschiff "Bremen" demonstrierten die Leistungs-
fähigkeit der deutschen Industrie. Da der Wirtschafts-
aufschwung den Verteilungs-
spielraum erweiterte, kam er nicht nur Unternehmern, Handwerkern und Kaufleuten, sondern auch Arbeitern, Ange-
stellten und Beamten zugute. 1928/29 erreichten Industrie-
produktion und Löhne insge-
samt wieder das Vorkriegs-
niveau - bei deutlich verringer-
ter Wochenarbeitszeit. Der Warenexport übertraf schon 1926 den von 1913. Der Reichshaushalt war, trotz der Reparationsbelastungen, stets annähernd ausgeglichen.

Krisenanfälliger Aufschwung

Bei genauerer Betrachtung jedoch schnitt die deutsche Wirtschaftsentwicklung im Vergleich mit anderen Indu-
strieländern schlechter ab - die Wachstumsraten der Industrie-
produktion und des Außenhan-
dels blieben im internationalen

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Zeitzeugenbericht:
Inflation 1923

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Tondokumente 1924-1931

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Tondokumente 1929-1932

Chronologie 1918-1932

Maßstab deutlich zurück. Außerdem gab es eine Reihe bedenklicher Trends: Das Wachstum war ungleich-

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