Ludwig Erhard
1955 13. September: Ansprache Erhards bei der 10. Jahresversammlung der Weltbank und des IWF (Internationaler Währungsfond) in Istanbul über Entwicklungshilfe. 19. Oktober: Regierungserklärung Erhards zum Konjunkturprogramm der Bundesregierung, das konjunkturelle Dämpfungsmaßnahmen zur Preisstabilisierung vorsieht. 1956 23. Mai: Adenauer kritisiert in einer Rede vor dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) im Kölner Gürzenich die Konjunkturpolitik der Bank Deutscher Länder, Wirtschaftsminister Erhards und Finanzminister Fritz Schäffers.
1957 21. Januar: Der Bundestag verabschiedet die Rentenreform, die rückwirkend zum 1. Januar in Kraft tritt. Erhards am Produktivitätsfortschritt orientierte dynamische Rentenformel kommt darin nicht zum Zuge. Februar: Erhards programmatische Schrift "Wohlstand für alle" erscheint. 29. Oktober: Nach den Wahlen zum 3. Deutschen Bundestag wird Erhard im 3. Kabinett Adenauer Vizekanzler und Wirtschaftsminister.
1959 24. Februar: Adenauer schlägt gegen den Willen Erhards dessen Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten vor. 3. März: Erhard lehnt eine Kandidatur für die Bundespräsidentenwahl endgültig ab.
1960 27. September: Erhard fordert vor der Weltbank eine Entwicklungshilfe-Politik im Sinne der "Hilfe zur Selbsthilfe".
1961 10. Oktober: Bei den Beratungen des EWG-Ministerrats über einen britischen EWG-Beitritt in Paris betont Erhard als amtierender Präsident den Zwang zum Erfolg und den Zusammenhang von europäischer Integration und atlantischer Gemeinschaft. 14. November: Nach den Wahlen zum 4. Deutschen Bundestag wird Erhard erneut Vizekanzler und Wirtschaftsminister.
1962 Erhards Buch "Deutsche Wirtschaftspolitik" erscheint.
1963 29. Januar: Den Abbruch der EWG-Beitrittsverhanbdlungen mit Großbritannien kommentiert Erhard im deutschen Fernsehen mit den Worten "Eine schwarze Stunde Europas". 23. April: Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion nominiert mit 159 zu 47 Stimmen Erhard zum Kanzlerkandidaten. 16. Oktober: Nach dem Rücktritt Adenauers wählt der Deutsche Bundestag Erhard mit 279 zu 180 Stimmen zum Bundeskanzler. 18. Oktober: In seiner Regierungserklärung vor dem Bundestag kündigt Erhard eine "Politik der Mitte und der Verständigung" und einen "neuen politischen Stil" an. 21.-23. November: Erster Arbeitsbesuch Erhards als Bundeskanzler bei dem französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle. 28./29. Dezember: Erhard besucht den amerikanischen Präsidenten Lyndon B. Johnson (1908-1973) in Texas.
1964 4. November: Das Bundeskabinett lehnt eine Verlängerung der Verjährungsfristen für NS-Verbrechen gegen die Stimme Erhards ab.
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