Ludwig Erhard
1944 März: Fertigstellung der Denkschrift "Kriegsfinanzierung und Schuldenkonsolidierung", in der Erhard von der Voraussetzung eines für Deutschland verlorenen Krieges ausgeht. Juli: Unmittelbar vor dem Attentat vom 20. Juli übersendet er die Denkschrift Carl Friedrich Goerdeler, der im Zentrum des zivilen Widerstandes gegen das NS-Regime steht. Noch auf der Flucht verfaßt Goerdeler ein Memorandum, in dem er seinen Freunden Erhard als Berater empfiehlt.
1945/46 Mitglied des bayerischen Kabinett unter Wilhelm Hoegner als Wirtschaftsminister.
1947 Als Leiter der Expertenkommission "Sonderstelle Geld und Kredit" bei der Verwaltung der Finanzen der britisch-amerikanischen Bizone ist Erhard mit der Vorbereitung der Währungsreform betraut. Erhard wird Honorarprofessor für Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität München.
1948 März: Der Wirtschaftsrat der Bizone wählt Erhard zum Direktor der Verwaltung für Wirtschaft. April: Bei einer Programmrede vor dem Wirtschaftsrat akzentuiert Erhard stark die Konsumgüterindustrie. Juni: Parallel zur Währungsreform leitet Erhard in den westlichen Besatzungszonen die Aufhebung der Bewirtschaftung und die Freigabe der Preise ein.
1949 Juni: Erhard erklärt sich bereit, als Kandidat der CDU in Württemberg-Baden für die ersten Bundestagswahlen anzutreten, ohne Mitglied der CDU zu sein. Juli: In den "Düsseldorfer Leitsätzen" macht sich die CDU der britischen Besatzungszone Erhards wirtschaftspolitisches Konzept der Sozialen Marktwirtschaft zu eigen. September: Nach den Wahlen zum 1. Deutschen Bundestag wird Erhard Wirtschaftsminister im 1. Kabinett Adenauer
1950 Erhard wird Honorarprofessor für Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Bonn.
1951 6. März: Der amerikanische Hohe Kommissar John McCloy verlangt von der Bundesregierung zur Bewältigung der Folgen des Korea-Krieges eine "bedeutsame Modifizierung der Marktwirtschaft". Nach Rücksprache mit Erhard lehnt Bundeskanzler Adenauer in seiner Antwort vom 27. März den Übergang zu einer rüstungsbezogenen staatlichen Wirtschaftslenkung ab.
1952 25. Juli: Mit Inkrafttreten der Montanunion wird Erhard Mitglied des Ministerrates der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS). 14. August: Die Abkommen über den Beitritt der Bundesrepublik zur Weltbank sowie zum Internationalen Währungsfond werden unterzeichnet und treten damit für Deutschland in Kraft. Erhard wird deutscher Gouverneur der Weltbank. Oktober: Erhard beruft den Wirtschaftsexperten Alfred Müller-Armack ins Bundeswirtschaftsministerium.
1953 Veröffentlichung seines Buchs "Deutschlands Rückkehr zum Weltmarkt". Nach den Wahlen zum 2. Deutschen Bundestag wird Erhard erneut Bundeswirtschaftsminister im Kabinett Adenauer.
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