Robert Havemann
1950-1954 Studentendekan beziehungsweise Prorektor für Studentenangelegenheiten an der Humboldt-Universität Berlin. 1951 Aufnahme in die SED.
1952 Ernennung zum Professor für angewandte physikalische Chemie und zum Direktor des gleichnamigen Institutes an der Humboldt-Universität.
seit 1956 Havemann vertritt in Aufsätzen, Vorlesungen und Diskussionen Ansichten, die der Parteidoktrin widersprechen, so stößt sein Aufsatz "Meinungsstreit fördert die Wissenschaften" auf offene Kritik durch das SED Parteiorgan "Neues Deutschland".
1957-62 Prodekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Humboldt-Universität.
1959 Auszeichnung mit dem Nationalpreis II. Klasse der DDR.
1960 Gründer und nebenamtlicher Leiter der "Arbeitsstelle für Photochemie" an der Deutschen Akademie der Wissenschaften (DAW) in Ost-Berlin.
1961 Wahl zum Korrespondierenden Mitglied der DAW in Berlin.
1962 Havemann hält in Leipzig einen Vortrag mit dem Titel "Hat die Philosophie den modernen Naturwissenschaften bei der Lösung ihrer Probleme geholfen".
1963/64 Havemann hält eine Vorlesungsreihe über "Naturwissenschaftliche Aspekte philosophischer Probleme" an der Humboldt-Universität Berlin. In seinen Vorträgen äußert er verstärkt kritische Ansichten, wofür er in der Öffentlichkeit heftig angegriffen wird.
1964 Februar: Auf dem 5. Zentralkomitee-Plenum der SED wird Havemann von verschiedenen Mitgliedern wegen seiner Reden und Vorlesungen attackiert. März: Havemann wird aus der Partei ausgeschlossen, aus seinem Amt entlassen und ihm wird Hausverbot für die Humboldt-Universität erteilt. April: Berufung zum hauptamtlichen Leiter der Arbeitsstelle für Photochemie der DAW. Mai: Veröffentlichung seiner Vorlesungen unter dem Titel "Dialektik ohne Dogma" in der Bundesrepublik Deutschland.
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