Deutsche U-Boot-Waffe
Soldat (Marine) von November 1943 bis Mai 1945 als U-Boot-Maat (Trimmer und Backschafter) bei der 13. U-Boot-Flotille, mehrere Feindfahrten auf der U 310 (Typ Vll c).Stationen u.a.: Wilhelmshaven, Norwegen: Harstadt, Trontheim, Narwick, Nordmeer (u.a. an der Halbinsel Kola). Gefangenschaft (englische Internierung) von Mai bis August 1945 in Norwegen. Freiwillig zur U-Boot-Waffe
Gustav Lauer wurde 1943 gemustert und am 27.11.1943 als 17-jähriger zur Marine eingezogen. Neben verschiedenen Ausbildungsstufen stellte sich irgendwann die Frage, ob er sich freiwillig zur U-Boots-Waffe melden sollte. Damit war gemeint, zum fahrenden Personal. Als es hieß, dass Admiral Dönitz jeden Mann brauche, wurden auch die Marinesoldaten seiner Kompanie gefragt. Gustav Lauer war der einzige, der "Ja" sagte. Seine Kameraden, die später als Besatzungspersonal auf der Black Watch - dem Mutterschiff der 13. U-Boot-Flottille - eingeteilt wurden, konnten seine Entscheidung nicht verstehen. Doch Lauer war unbeirrt und sagte nur: "Wenn ich zu den U-Booten komme, dann kehre ich nach Hause zurück." Doch er erntete nur Kopfschütteln. Was war passiert? Lauer hatte geträumt, dass er nur nach Hause käme, wenn er unter Wasser fahren würde. Seine Entscheidung aus dieser inneren Gewissheit heraus war für seine Kameraden unverständlich. Als er an Bord von U 310 (Typ Vll c) ging, taten diese schon Dienst auf der Black Watch. Zwar waren Feindfahrten mit dem U-Boot sehr gefährlich, aber Kommandant Wolfgang Ley war stets so besonnen, dass er nicht immer Kopf und Kragen riskierte. Seine Passivität erregte schließlich das Aufsehen der Vorgesetzten, die ihm mangelnde Angriffslust vorwarfen. Jedenfalls gingen die Mannen um Kapitän Ley in Trondheim (Norwegen) ohne Gegenwehr in englische Internierung, und Gustav Lauer kehrte unversehrt wieder heim. Und was passierte mit der Black Watch? Am Ostermontag des Jahres 1945 wurde das an der Küste liegende Schiff von den Engländern angegriffen und vollständig zerstört. Fast alle Besatzungsmitglieder fanden dabei den Tod. So hatte sich das Vertrauen auf seine innere Stimme für Gustav Lauer letztlich gelohnt und er hat, trotz vieler Gefahrenmomente, den Krieg unversehrt überlebt. Die U 310 "lebte" danach nur noch ca. zwei Jahre. Sie wurde am 29.05.1945 den Norwegern zugesprochen und im März 1947 verschrottet.
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