Hermann Göring
1935 März: Göring übernimmt den Oberbefehl über die neu gegründete Luftwaffe. Beim weiteren Aufbau der Luftstreitkräfte setzt er zu Lasten der Luftabwehr auf den Bau von Offensivflugzeugen. 10. April: Heirat mit der Schauspielerin Emmy Sonnemann (1893-1973). Aus der Ehe geht eine Tochter hervor, die nach Benito Mussolinis Tochter Edda genannt wird. 1936 Göring unterzieht die junge Luftwaffe einem ersten Bewährungstest und setzt die "Legion Condor" zugunsten von Francisco Franco im Spanischen Bürgerkrieg ein. 18. Oktober: Ernennung zum Reichsbeauftragten für den Vierjahresplan. In enger Zusammenarbeit mit der Industrie bereitet Göring den Krieg vor. Er soll die wirtschaftliche Autarkie Deutschlands verwirklichen.
1937 Juli: Göring gründet in Salzgitter die staatseigenen "Reichswerke Hermann-Göring". Geplant ist die Verhüttung von Eisenerz in 32 Hochöfen, bis zum Kriegsende sind zwölf fertiggestellt. Das Unternehmen ist 1944 mit 228 Betrieben der größte europäische Stahlkonzern.
1938 Seine außenpolitischen Verhandlungen mit dem italienischen "Duce" Mussolini und mit den Vertretern Englands, Frankreichs, Polens und Ungarns haben maßgeblichen Anteil am Erfolg des "Anschlusses Österreichs" und des Münchner Abkommens. 4. Februar: In Zusammenarbeit mit Hitler sind Göring und Himmler an den Intrigen beteiligt, die zum Rücktritt des Oberbefehlshaber des Heeres Werner Freiherr von Fritsch und des Generalfeldmarschalls der Wehrmacht Werner von Blomberg führen. Damit hat Hitler die Möglichkeit, die militärischen Spitzenpositionen mit ihm loyal ergebenen Personen zu besetzen. 8. Februar: Ernennung zum Generalfeldmarschall der Wehrmacht April: Auf Görings Veranlassung wird enteignetes jüdisches Vermögen, das zuvor auf Sperrkonten lagerte, dem Staat zugeführt. November: Göring fordert von der jüdischen Bevölkerung eine Milliarde Reichsmark Schadensersatz für die Gewalttaten der Nationalsozialisten in der Reichskristallnacht an den Juden. Letzllich werden die Juden zur Zahlung von 1,2 Milliarden Reichsmark gezwungen. Göring untersteht die Koordination der Arisierungsmaßnahmen, die u.a. zur Ausschaltung der Juden aus der deutschen Wirtschaft führen.
1939 30. August: Ernennung zum Vorsitzenden des Reichsverteidigungsrats. 31. August: Göring leitet den Luftangriff gegen Polen. 1. September: Hitler nominiert in einer Reichstagsrede Göring offiziell zu seinem Nachfolger. Im Zweiten Weltkrieg baut Göring seine private Gemäldesammlung durch Kunstraub in den besetzten Gebieten aus. Er besitzt nach Hitler die umfangreichste Kunstsammlung Deutschlands. ab Oktober: Auf Görings Befehl erfolgen die Eingliederung der gesamten polnischen Industrie in das "großdeutsche" Wirtschaftssystem, die Enteignung aller polnischen Juden und die Einziehung von zivilen polnischen Arbeitskräften für die deutsche Rüstungsindustrie.
1940 19. Juni: Auf dem Höhepunkt seiner militärischen Erfolge erhält Göring den für ihn geschaffenen höchsten militärischen Dienstgrad "Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches".
1940/41 Durch seine militärischen Mißerfolge in der Luftschlacht um England verliert Göring zunehmend sein Ansehen.
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