Heinrich Himmler
1940 Himmler trennt sich offiziell von seiner Frau und lebt mit seiner Sekretärin Hedwig Potthast zusammen. Aus der Beziehung gehen zwei Kinder hervor. 1941 Mit dem Überfall auf die Sowjetunion überträgt Hitler ihm die polizeiliche Sicherung in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten. Damit wird er zum Hauptverantwortlichen der "Endlösung der Judenfrage", der planmäßigen Deportation und Ermordung der europäischen Juden. Die Organisation wird vor allem von Himmlers engstem Mitarbeiter Heydrich geleitet.
1942 Himmler erhält in den besetzten Gebieten die Kontrolle des Strafrechts über alle Russen, Polen und Juden. Außerhalb der NS-Justiz kann er die so Verfolgten mit der großen Anzahl der Kriegsgefangenen in den KZ und SS-eigenen Arbeitslagern für die Kriegswirtschaft ausbeuten. Er verabschiedet den "Generalplan Ost", der die zwangsweise Vertreibung und Umsiedlung von Millionen Polen, Tschechen, Ukrainern und Weißruthenen nach Sibirien vorsieht, um die "deutsche Volkstumsgrenze" nach Osten zu verschieben. Dafür wird weiter die Diffamierung dieser Völker als "Untermenschen" ohne Recht auf Selbständigkeit betrieben.
1943 Januar: Nach der Ermordung Heydrichs wird Ernst Kaltenbrunner dessen Nachfolger als Chef des SD und des RSHA. 25. August: Himmler wird zum Reichsinnenminister ernannt.
1944 Februar: Mit der Entmachtung von Wilhelm Canaris und der Unterstellung des Amts Abwehr der Wehrmacht unter den SD kontrolliert Himmler über Kaltenbrunner das Nachrichtendienstmonopol im Deutschen Reich. 21. Juli: Das fehlgeschlagene Attentat vom 20. Juli bringt Himmler weiteren Machtzuwachs und den Einstieg in die Wehrmacht: Er wird von Hitler als Nachfolger von Generaloberst Friedrich Fromm (1888-1945) zum Befehlshaber des Ersatzheers und Chef der Heeresausrüstung ernannt. Himmler versucht vergeblich, mit rücksichtslosen Aushebungen die Armeestärke aufrechtzuerhalten. 2. Dezember: Himmler übernimmt den Oberbefehl der Heeresgruppe Oberrhein, um eine neue Verteidigungslinie aufzubauen.
1945 Januar/Februar: Als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe Weichsel zeigen sich seine fehlenden militärischen Fähigkeiten. Nach dem Zusammenbruch der Verteidigung entzieht er sich der Verantwortung durch Flucht in ein SS-Lazarett. März: Nach seiner Ablösung als Oberbefehlshaber der Heeresgruppen versucht Himmler, Kontakt mit den Westalliierten aufzunehmen, um über einen Separatfrieden zu verhandeln. 28. April: Als Hitler erfährt, daß Himmler sich als seinen Nachfolger und möglichen Vermittler zu den Westalliierten vorschlägt, entläßt er ihn aus allen Ämtern und verfügt im Bunker der Neuen Reichskanzlei einen Haftbefehl gegen ihn. Mai: Himmler wird von der neuen Reichsregierung unter Großadmiral Karl Dönitz abgewiesen, verbringt aber einige Tage im Flensburger Hauptquartier. Unter falschem Namen versucht er in einem Flüchtlingsstrom zu fliehen und gerät bei Lüneburg unerkannt in britische Gefangenschaft. 23. Mai. Nach seiner Entdeckung begeht Heinrich Himmler in einem britischen Gefangenenlager in Lüneburg mit Hilfe einer versteckten Giftkapsel Selbstmord.
Quelle: Deutsches Historisches Museum
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