1890 - 1918 / 1919 - 1933 / 1933 - 1945 / 1945 - 1949 / 1949 - 1989 / 1989 - 2016
Antisemitismus
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Heinrich Himmler

1933
März: Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird Himmler zusätzlich zum Polizeipräsidenten von München ernannt. Er übernimmt in Dachau den Aufbau und die Leitung des Konzentrationslagers.
1. April: Kurz nach der Absetzung der bayerischen Regierung unter Heinrich Held übernimmt Himmler das Amt des Politischen Polizeikommandeurs in Bayern.


1934
Januar: Mit der Gleichschaltung der Länder erlangt er die Kontrolle über die Polizeigewalt in allen deutschen Ländern mit Ausnahme von Preußen und Schaumburg-Lippe. Dabei nutzt er konsequent die Rivalitäten zwischen staatlichen Behörden und NS-Parteiorganisationen aus.
20. April: Aufgrund der wachsenden Spannung zwischen der NS-Führung und der SA ernennt Hermann Göring Himmler zum Inspekteur der Geheimen Staatspolizei (Gestapo). Mit der Zentralisierung der Gestapo und der Monopolisierung von Heydrichs SD zum einzigen Nachrichtendienst der NSDAP baut Himmler ein engmaschiges Herrschafts- und Überwachungssystem aus. Damit wird der Einfluß der SS enorm gesteigert.
Juni: Himmler und die SS tragen den wesentlichen Anteil an der als Röhm-Putsch verdeckten Mordaktion an der Führung der SA. Himmler selbst ist in Berlin an der Verhaftung und Ermordung von SA-Führern und politischen Gegnern beteiligt.
Juli: Himmler wird als SS-Reichsführer direkt der Befehlsgewalt Hitlers unterstellt. Die SS erhält mit der Reorganisation der Verwaltung und Führung der KZ in ganz Deutschland die alleinige Verantwortung für den Aufbau und die Leitung der Lager. Als Wachmannschaften werden spezielle Einheiten ausgebildet, die sogenannten Totenkopfverbände.


1936
17. Juni: Mit der Zusammenfassung der Polizeiführung und der Ernennung zum "Chef der Deutschen Polizei" erreicht Himmler eine der zentralen Machtpositionen im NS-Regime. Die formale Unterstellung als Staatssekretär unter Innenminister Wilhelm Frick erweist sich als bedeutungslos, da Himmler die Kontrolle über die gesamte Polizei und Kriminalpolizei, über die Einheiten der SS und über den Nachrichtendienst des SD in seiner Hand vereinigt. Die Gestapo wird dabei immer stärker aus der staatlichen Polizei herausgelöst und mit dem SD verbunden.


1937
Mit Hilfe der "vorbeugenden Verbrechensbekämpfung" kann die Gestapo vermeintliche Regimegegner ohne die Justiz verfolgen und direkt in KZ inhaftieren.


1938
Februar: In der Fritsch-Blomberg-Affäre setzt Himmler den SD gezielt ein, um neben Werner von Blomberg auch Werner Freiherr von Fritsch durch eine Intrigenkampagne zum Rücktritt zu zwingen.
August: Hitler erkennt die bewaffnete Verfügungstruppe der SS, die den Kern der späteren Waffen-SS bildet, gegen den Widerstand der Wehrmacht ausdrücklich an. Diese SS-Eingreiftruppen werden der Wehrmacht zugeteilt, verbleiben aber entgegen dem Waffenmonopolanspruch der Armee unter Kontrolle des Reichsführers SS. Himmler hat damit die Kontrolle über eine eigenständige bewaffnete Truppe.


1939
27. September: Im Zweiten Weltkrieg werden alle bisherigen Kommandostellen der Gestapo, Kriminalpolizei und des SD im neugeschaffenen Reichssicherheitshauptamt (RSHA) zusammengefaßt. Heydrich wird Chef des RSHA, das zum eigenen Hauptamt innerhalb der SS wird und damit direkt Himmler untersteht.
7. Oktober: Himmler wird "Reichskommissar für die Festigung des deutschen Volkstums" ernannt. Ihm obliegt die Umsiedlungs- und Verfolgungspolitik gemäß der NS-Rassenideologie in den besetzten Gebieten.


1939/40
In Polen organisiert Himmler mit Hilfe der Einsatzgruppen die Vertreibung, Verfolgung und Ermordung von Hunderttausenden Polen und Juden. Dabei bezeichnet er gegenüber seinen Untergebenen die massenhafte Ausrottungspolitik als "schwere Pflicht".

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