Erich Ludendorff
1. November: Hindenburg und Ludendorff erhalten das Oberkommando über alle deutschen Truppen der Ostfront (Ober-Ost). Das östliche Hauptquartier wird zur Anlaufstelle für alle Kritiker an Reichs- und Heeresleitung aus dem alldeutsch-annexionistischen Lager. 1916 29. August: Nach der Entlassung Erich von Falkenhayns übernimmt Hindenburg mit Ludendorff als Erstem Generalquartiermeister die Oberste Heeresleitung (OHL). Mit diesem - für ihn eingerichteten - Titel kann sich Ludendorff "volle Mitverantwortung" für alle Entscheidungen sichern.
Sein Ziel ist die "absolute Kriegsführung". Er fordert die wirtschaftliche Mobilmachung und den uneingeschränkten U-Boot-Krieg. 1917 13. Juli: Ludendorff ist maßgeblich am Sturz des Reichskanzlers Theobald von Bethmann Hollweg beteiligt.
1917/18 Bei den Friedensverhandlungen von Bukarest und Brest-Litowsk drängt Ludendorff auf eine ausgedehnte Ostexpansion.
1918 29. September: Nach dem Scheitern der Frühjahrsoffensive fordert die OHL sofortige Waffenstillstandsverhandlungen und eine parlamentarische Regierung. Damit wird die militärische Niederlage eingestanden, die Ludendorff vor allem den Politikern der Mehrheitsparteien anzulasten sucht. Er trägt dadurch maßgeblich zur Entstehung der "Dolchstoßlegende" bei.
24. Oktober: Die OHL ist der Ansicht, die Alliierten würden keinen "ehrenvollen Frieden" gewähren, und fordert von den Soldaten, "den Widerstand mit äußersten Kräften fortzusetzen". 26. Oktober: Ludendorff wird aus dem Dienst entlassen. Er flieht zwei Wochen später aus dem revolutionären Berlin nach Schweden. Während seines dortigen Aufenthalts verfaßt er seine autobiographische Schrift "Meine Kriegserinnerungen". Er verschärft seine Vorwürfe gegen die politische Reichsleitung. 1919 Rückkehr nach Berlin. Verbindungen zur "Nationalen Vereinigung", der auch Wolfgang Kapp angehört.
18. November: Bei seinem gemeinsamen Auftritt mit Hindenburg vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuß der Nationalversammlung attackiert Ludendorff die Weimarer Republik.
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