Joachim von Ribbentrop
1925 Die Adoption durch einen entfernten Verwandten ermöglicht ihm die Führung des Adelstitels. Neben seinem geschäftlichen Erfolg bemüht sich Ribbentrop stark um seinen gesellschaftlichen Aufstieg, was vielfach abschätzend kommentiert wird. In dieser Zeit ist er politisch wenig interessiert und hängt der deutschnationalen Richtung an.
1930 Erste Begegnung mit Adolf Hitler.
1932 Mai: Ribbentrop tritt in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) ein. Zuvor hat er ihr bereits finanzielle Unterstützung zukommen lassen. Ribbentrops Villa in Berlin-Dahlem ist Treffpunkt von Hitler und Papen für Verhandlungen über eine gemeinsame Koalition, um den Reichskanzler Kurt von Schleicher abzulösen. Ribbentrop fungiert als Vermittler zwischen konservativen Gruppen und den Nationalsozialisten.
1933 Nach der Machtübernahme und dem Reichstagsbrand wird Ribbentrop Mitglied des Reichstags für die Stadt Potsdam. Innerhalb der NSDAP steigt er zum außenpolitischen Berater Hitlers auf und erhält eine eigene außenpolitische Abteilung, die "Dienststelle Ribbentrop". In der Schutzstaffel (SS) wird er zum Standartenführer ernannt.
1934 Abrüstungsbeauftragter des Deutschen Reichs, das sich von der Genfer Abrüstungskonferenz zurückgezogen hat.
1935 In Konkurrenz zu Alfred Rosenberg wird Ribbentrop Leiter des Amts für außenpolitische Sonderfragen. Juni: Als Sonderbotschafter in London schließt er das deutsch-britische Flottenabkommen ab.
1936-1938 Botschafter in London. Er soll dort für Hitler ein Bündnis mit Großbritannien vorbereiten, das von britischer Seite jedoch abgelehnt wird. Die in London erfahrene Ablehnung macht Ribbentrop zum entschiedenen Gegner Großbritanniens, mit dem seiner Meinung nach jegliche Allianz unmöglich sei. Gleichzeitig ist er jedoch davon überzeugt, daß Großbritannien nichts gegen eine deutsche Vorherrschaft auf dem Kontinent unternehmen werde.
1938 4. Februar: Bei der Kabinettsumbildung wird Ribbentrop neuer Außenminister und löst Konstantin Freiherr von Neurath ab. 29./30. September: Beim Münchner Abkommen spielt er neben Hitler nur eine Nebenrolle. Hitler bestimmt in großem Maße die gesamte Außenpolitik.
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