Konrad Adenauer
1956 23. Mai: Auf einer Tagung des "Bundesverbandes der Deutschen Industrie" (BDI) in Köln greift Adenauer in seiner Rede die Wirtschaftspolitik von Bundeswirtschaftsminister Erhard an. 7. Juli: Der Bundestag verabschiedet das von Adenauer forcierte Wehrpflichtgesetz. 1957 25. März: Unterzeichnung der Römischen Verträge. In den Verträgen einigen sich Frankreich, Italien, die Niederlande, Belgien, Luxemburg und die Bundesrepublik auf die Errichtung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (EURATOM). 4. April: Adenauer befürwortet gegenüber der Presse die Ausstattung der Bundeswehr mit Kernwaffen als "Weiterentwicklung der Artillerie". 15. September: Bei den Wahlen zum 3. Deutschen Bundestag erreicht die CDU/CSU die Absolute Mehrheit. Wiederwahl Adenauers zum Bundeskanzler.
1958 23. Januar: In einer Bundestagsdebatte greifen die ehemaligen Bundesminister des ersten Kabinetts Adenauer Thomas Dehler und Gustav Heinemann die "verfehlte Deutschlandpolitik" Adenauers an. 14./15. September: Adenauer trifft sich mit dem französischen Ministerpräsidenten Charles de Gaulle auf dessen Landsitz in Colombey-les-deux-Eglises zu Gesprächen.
1959 7. April: Nominierung Adenauers zum Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten. Zwei Monate später tritt er von der Kandidatur zurück. Mit seinem geplanten Nachfolger im Bundeskanzleramt, dem Wirtschaftsminister Erhard, zeigt sich Adenauer nicht einverstanden. 26./27. August: US-Präsident Eisenhower zu Besuch in Bonn.
1960 16. Januar: Rundfunk- und Fernsehansprache Bundeskanzler Adenauers zu antisemitischen Schmierereien in der Bundesrepublik. 29./30. Juli: Treffen mit dem französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle in Rambouillet bei Paris.
1961 28. Februar: Adenauers Projekt einer Deutschland-Fernsehen GmbH wird seitens des Bundesverfassungsgerichts als unvereinbar mit dem Grundgesetz bezeichnet. 13. August: Trotz Mauerbau in Berlin unterbricht Adenauer nicht seine Wahlkampfreise; erst am 22. August fliegt er nach Berlin. 17. September: Verlust der absoluten Mehrheit der Unionsparteien bei der Bundestagswahl. Eine Koalition wird von der FDP an die Bedingung geknüpft, daß Adenauer noch vor Beendigung der Legislaturperiode zurücktritt. 7. November: Wiederwahl Andenauers zum Bundeskanzler.
1962 2.-8. Juli: Der Staatsbesuch Adenauers in Frankreich wird von de Gaulle als Akt der Versöhnung beider Staaten gestaltet. 4.-9. September: Staatsbesuch de Gaulles in der Bundesrepublik. Okotber/November: Die Spiegel-Affäre führt zu einer schweren Regierungskrise. Fünf Minister der FDP treten zurück und auch Verteidigungsminister Strauß stellt sein Amt zur Verfügung. 7. Dezember: Adenauers Entschluß, im Herbst 1963 als Bundeskanzler zurückzutreten, wird bekanntgegeben.
1963 22. Januar: Adenauer und de Gaulle unterzeichnen in Paris den Vertrag über deutsch-französische Zusammenarbeit. 23.-26. Juni: Staatsbesuch Präsident Kennedys in der Bundesrepublik und in Berlin. 19. August: Beitritt der Bundesrepublik zum Atomteststopp-Abkommen. 15. Oktober: Rücktritt Adenauers als Bundeskanzler. Sein Nachfolger wird Ludwig Erhard.
1964 In einem Interview mit der Zeitung "Bild am Sonntag" kritisiert Adenauer die Europapolitik Erhards und betont, daß der Weg nach Europa nur über Paris führe.
1965 September: Adenauer spricht sich in einem Zeitschrifteninterview für eine Große Koalition aus.
1965-1968 Veröffentlichung der Memoiren unter dem Titel "Konrad Adenauer - Erinnerungen".
1966 23. März: Adenauer verzichtet auf eine erneute Kandidatur zum CDU-Parteivorsitz. 2.-10. Mai: Reise durch Israel.
1967 Februar: Letzte Auslandsreise Adenauers nach Spanien. 19. April: Konrad Adenauer stirbt in Rhöndorf bei Bonn. 25. April: Staatsakt im Bundestag in Bonn. Pontifikalrequiem im Kölner Dom. Beisetzung Adenauers auf dem Waldfriedhof in Rhöndorf.
Quelle: Deutsches Historisches Museum
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