Juden in Kultur und Wissenschaft
Das kulturelle Leben der Weimarer Republik war den von antisemitischen Ressentiments geprägten Nationalkonservativen und Rechtsradikalen insbesondere auch deshalb verhasst, weil es ihnen als von Juden beherrscht erschien. Richtig ist, dass sich die Weimarer Kultur ohne den herausragenden Beitrag jüdischer Deutscher nicht denken lässt. Allein von den vorgenannten Künstlern zählen dazu: Josef von Sternberg, drei der sechs "Comedian Harmonists", Arnold Schönberg und Kurt Weill, Alfred Döblin, Lion Feuchtwanger, Anna Seghers, Kurt Tucholsky und Carl Zuckmayer. Auch in der Wissenschaft spielten sie eine große Rolle. Fünf der 15 deutschen Nobelpreisträger zwischen 1919 und 1933 waren Juden: Albert Einstein (1921), James Franck (1925) und Gustav Hertz (1925) für Physik, Otto Meyerhof (1922) und Otto H. Warburg (1931) für Medizin. Indem das NS-Regime fast alle jüdischen Künstler und Wissenschaftler - wie auch viele ihrer links stehenden nichtjüdischen Kollegen - ins Exil trieb, aus dem die meisten von ihnen nicht mehr zurückkehrten, fügte es der deutschen Kultur einen unermesslichen Verlust zu. Quelle: "Informationen zur politischen Bildung", Copyright Bundeszentrale für politische Bildung www.bpb.de
|