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Weltweite Wirtschaftskrise
 

Harzburger Front
Am 11. Oktober 1931 veranstaltete die nationalistische Rechte - NSDAP, DNVP, Stahlhelm, Reichslandbund, Alldeutscher Verband - in Bad Harzburg eine Tagung, verbunden mit einem Aufmarsch ihrer Verbände, um Stärke und Geschlossenheit zu demonstrieren. Prominente Gäste waren unter anderem der Kaiser-Sohn und SA-Gruppenführer August Wilhelm Prinz von Preußen ("Auwi"), der frühere Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht und General a.D. von Seeckt. Die "Harzburger Front" kündigte einen gemeinsamen Misstrauensantrag gegen das zweite Kabinett Brüning an; außerdem forderte sie Reichstagsneuwahlen und die Aufhebung aller Notverordnungen.
Das Misstrauensvotum, dem sich auch die DVP und die KPD anschlossen, scheiterte am 16. November 1931 knapp - ausschlaggebend waren die Gegenstimmen der SPD. Als Antwort auf die "Harzburger Front" gründeten SPD, ADGB, AfA-Bund, Reichsbanner und Arbeitersportorganisationen am 16. Dezember 1931 die "Eiserne Front". Unter dem Fahnensymbol der drei Pfeile - als Gegensymbol zum Hakenkreuz - veranstaltete die "Eiserne Front" politische Umzüge und Kundgebungen; sie trat äußerlich militant auf, um Stärke zu demonstrieren und Gegner von Übergriffen abzuschrecken.
Wie groß die nationalsozialistische Gefahr mittlerweile war, zeigte Ende November 1931 das Bekanntwerden konkreter Umsturzpläne ("Boxheimer Dokumente") der hessischen NSDAP, die gerade die Landtagswahlen gewonnen hatte. Brüning spielte den Vorfall herunter, um Koalitionen des Zentrums mit der NSDAP nicht zu verbauen. Folglich verlief das (vom Oberreichsanwalt nur zögernd eingeleitete) Hochverratsverfahren vor dem Reichsgericht im Sande. Dagegen verurteilte dasselbe Gericht am 23. November 1931 den "Weltbühne"-Herausgeber Carl von Ossietzky wegen Verrats militärischer Geheimnisse zu 18 Monaten Gefängnis. Er hatte Anfang 1929 in einem kritischen Artikel die Zusammenarbeit zwischen Reichswehr und Roter Armee angedeutet, die längst kein Geheimnis mehr war.


Quelle: "Informationen zur politischen Bildung", Copyright
Bundeszentrale für politische Bildung
www.bpb.de


 
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