1890 - 1918 / 1919 - 1933 / 1933 - 1945 / 1945 - 1949 / 1949 - 1989 / 1989 - 2016
Weltweite Wirtschaftskrise
 

Bauhaus
Zur führenden neusachlichen Künstlerschule wurde das "Bauhaus". 1919 in Weimar gegründet, wurde ihm 1924 von der DVP-geführten bürgerlichen Regierung in Thüringen jede staatliche Unterstützung entzogen. 1925 übersiedelte es daher nach Dessau, der Hauptstadt des kleinen, sozialdemokratisch regierten Landes Anhalt.
Das Bauhaus strebte eine Zusammenführung von Architektur, Malerei und angewandter handwerklicher Kunst an. Neben den Architekten (und Leitern) Walter Gropius, Hannes Meyer ("Volksbedarf statt Luxusbedarf") und Ludwig Mies van der Rohe gehörten ihm daher auch Maler (Wassily Kandinsky, Paul Klee, Lyonel Feininger) und Gebrauchsdesigner (Marcel Breuer, Marianne Brandt) an; der Komponist Paul Hindemith und andere Dozenten hielten Gastvorlesungen. Typische Beispiele für die Bauhaus-Architektur - schlichte, der Funktion angepasste Form; Stahl und Beton; offenes Skelett und große Glasflächen - sind der Bauhaustrakt selbst und die Siedlung der Junkers-Werke in Dessau, die Weißenhofsiedlung in Stuttgart (van der Rohe), die Hufeisensiedlung in Berlin-Britz und die Bundesschule des ADGB bei Bernau (Meyer). Nach den leitenden Ideen der Bauhauskünstler wurden in Dessau, aber auch anderswo, funktionale, gleichwohl formschöne und zum Teil noch heute gebräuchliche Einrichtungs- und Gebrauchsgegenstände entworfen: lederbespannte, freischwingende Stahlrohrsessel (Breuer), schlicht geformte Lampen aus Metall (Brandt), gewürfelte Tapeten, glattflächige eckige Küchenmöbel, schnörkelloses weißes Kaffeegeschirr und anderes.


Quelle: "Informationen zur politischen Bildung", Copyright
Bundeszentrale für politische Bildung
www.bpb.de


 
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