1890 - 1918 / 1919 - 1933 / 1933 - 1945 / 1945 - 1949 / 1949 - 1989 / 1989 - 2016
Deutsche Revolution
 

Rat der Volksbeauftragten
Zur selben Zeit erschien in Berlin der "Vorwärts" mit der Schlagzeile "Kein Bruderkampf!", die den allermeisten Arbeitern und Soldaten aus dem Herzen sprach. Am Nachmittag nahmen ihre 3000 gewählten, mehrheitlich MSPD-orientierten Vertreter die Einigung zwischen USPD und MSPD begeistert auf. Störversuche der Spartakusgruppe blieben erfolglos. Die neue Regierung wurde "bestätigt" und erhielt die Bezeichnung "Rat der Volksbeauftragten". Ihm gehörten an: für die MSPD Friedrich Ebert, Philipp Scheidemann und Otto Landsberg; für die USPD ihr Vorsitzender Hugo Haase, Wilhelm Dittmann und der Revolutionäre Obmann Emil Barth. Haase war neben Ebert Mitvorsitzender des Rates der Volksbeauftragten, jedoch hielt die MSPD die wichtigsten Ressorts - vor allem Inneres und Militär (Ebert) - in ihren Händen. Zwar setzte die USPD-Linke die Wahl eines "Vollzugsrates des Arbeiter- und Soldatenrates Groß-Berlin" durch, der die Volksbeauftragten kontrollieren sollte, da er aber unter dem Druck der Soldaten-Delegierten doppelt paritätisch besetzt wurde (je 12 Soldaten- und Arbeitervertreter, letztere je zur Hälfte aus MSPD und USPD), verfügte die MSPD im Vollzugs-rat über die Mehrheit. Otto Wels wur- de Stadtkommandant, Emil Eichhorn (USPD) Polizeipräsident von Berlin. Am Abend des 10. Novembers hatte sich die breite Mehrheit der gemäßigten Sozialisten gegen die linksradikale Minderheit durchgesetzt.

Quelle: "Informationen zur politischen Bildung", Copyright
Bundeszentrale für politische Bildung
www.bpb.de


 
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