1890 - 1918 / 1919 - 1933 / 1933 - 1945 / 1945 - 1949 / 1949 - 1989 / 1989 - 2016
Nürnberger Prozesse
Seite 1 | 2 | 3 
Rudolf Heß

1924
April: Freiwillig nach München zurückgekehrt, wird er für seine Teilnahme am Hitler-Putsch zu 15 Monaten Festungshaft verurteilt.
In der Haft ist er Privatsekretär des ebenfalls in Landsberg/Lech einsitzenden Hitlers, der Heß den größten Teil seines Buches "Mein Kampf" diktiert.
Dezember: Nach der vorzeitigen Entlassung aus der Haft wird er kurzzeitig Assistent an der Universität München und tritt dann wieder als Privatsekretär in Hitlers Dienst. Er hat die Aufgabe, in parteiinternen personellen Konflikten zu vermitteln und den direkten Kontakt von Parteigenossen zu Hitler zu regeln. Heß wird zu einem der engsten Vertrauten Hitlers.


1927
Heirat mit Ilse Pröhl. Hitler ist Trauzeuge.


1932
Dezember: Im Zuge der Neugliederung der Parteispitze nach dem Parteiausschluß von Gregor Strasser ernennt Hitler Heß zum Vorsitzenden der neu gegründeten "Politischen Zentralkommission der NSDAP". Er ist jetzt verantwortlich für die Überwachung der nationalsozialistischen parlamentarischen Arbeit in den Ländern und Gemeinden sowie für die Kontrolle der Parteipresse.


1933
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird Heß Reichsminister ohne Geschäftsbereich und Obergruppenführer der Schutzstaffel (SS).
21. April: Ernennung zum "Stellvertreter des Führers".
In dieser Funktion hat er die Aufgabe, Hitlers Standpunkt gegenüber staatlichen Institutionen und den Parteidienststellen zu vertreten. Mit seiner Forderung nach "kritikloser Gefolgschaft" Hitlers ist er am Aufbau des "Führerstaats" und "Führerkults" beteiligt.


1934
27. Juni: Durch eine Anordnung Hitlers wird Heß dazu berechtigt, "an allen Gesetzentwürfen sämtlicher Reichsressorts mitzuwirken".
30. Juni: In der als Röhm-Putsch verdeckten Mordaktion entmachtet Hitler den nationalsozialistischen Wehrverband Sturmabteilung (SA). Heß hat Hitler bei diesem Vorgehen unterstützt, da er der SA mangelnde Loyalität zum Führer vorwirft.


1935
Heß erhält die Befugnis, bei Beamtenernennungen mitzuentscheiden.
Trotz seines Handlungsspielraums als "Stellvertreter des Führers" tritt Heß nach der Konsolidierung der nationalsozialistischen Herrschaft allmählich in den Hintergrund. Er übernimmt vor allem repräsentative Aufgaben und überläßt die bürokratische Arbeit seinem Stabsleiter Martin Bormann.

Seite 1 | 2 | 3 
Druckversion Druckversion
Fenster schliessen
Fenster schliessen