1890 - 1918 / 1919 - 1933 / 1933 - 1945 / 1945 - 1949 / 1949 - 1989 / 1989 - 2016
Nürnberger Prozesse
 
1945
Januar

1. 1. Das kommunistisch geführte "Lubliner Komitee" wird von Moskau aus zur provisorischen Regierung Polens erklärt und kurz darauf von der Sowjetunion diplomatisch anerkannt.

6. 1. Im Deutschen Reich wird zum "Volksopfer" aufgerufen, um für die Ausrüstung des "Volkssturm" zu sammeln.

11. 1. In Griechenland einigen sich die britische Armee und die kommunistische Befreiungsarmee auf einen Waffenstillstand.

12. 1. Südlich von Warschau beginnt die Winteroffensive der Roten Armee gegen die deutschen Truppen.

17. 1. Die letzten deutschen Einheiten in Warschau kapitulieren vor polnischen Truppen.

20. 1. Ungarn schließt mit der Sowjetunion einen Waffenstillstand und tritt in den Krieg gegen das Deutsche Reich ein.

22. 1. In Jerusalem stirbt die Schriftstellerin Else Lasker-Schüler.

23. 1. Die Kriegsmarine beginnt die Evakuierung der deutschen Bevölkerung aus Ostpreußen auf dem Seeweg. Damit soll möglichst vielen Deutschen die Flucht vor der auf Berlin vorrückenden Roten Armee ermöglicht werden. Zwei bis drei Millionen Menschen gelangen auf diese Weise in den Westen.

24. 1. Heinrich Himmler wird zum Oberbefehlshaber einer neuen Heeresgruppe ernannt, um den Vormarsch der Roten Armee auf Berlin zu stoppen. Die dafür erforderlichen Verbände gibt es nicht.

25. 1. Als erste von den Alliierten genehmigte Zeitung erscheinen die "Aachener Nachrichten".

26. 1. US-Präsident Franklin D. Roosevelt fordert die Schweiz auf, ihre Nahrungs- und Wirtschaftslieferungen an Deutschland einzustellen.

27. 1. Die Rote Armee befreit das Vernichtungslager Auschwitz, in dem noch 7.600 Häftlinge sind.

30. 1. Die Versenkung des Passagierdampfers "Wilhelm Gustloff" in der Ostsee fordert den Tod von 5.000 Flüchtlingen. Dem übergelaufenen General Andrej A. Wlassow (1901-1946) wird der Oberbefehl über die russischen Einheiten auf seiten der Wehrmacht übergeben. Adolf Hitler ruft in einer Rundfunkansprache zum "Endsieg" auf und verweist auf den Einsatz von "Wunderwaffen".

Februar

2. 2. Der Widerstandskämpfer Carl Friedrich Goerdeler wird in Berlin-Plötzensee auf Befehl Hitlers hingerichtet.

3. 2. Bei einem schweren Luftangriff der Amerikaner kommen in Berlin 22.000 Menschen ums Leben, unter ihnen Volksgerichtshofpräsident Roland Freisler.

4.-11. 2. Der sowjetische Partei- und Regierungschef Josef W. Stalin, der britische Premierminister Winston Churchill und US-Präsident Roosevelt treffen sich auf der Konferenz von Jalta, auf der Frankreich als gleichberechtigte Besatzungsmacht anerkannt wird. Die letzten deutschen Einheiten ziehen sich aus Belgien zurück.

10. 2. Die deutsche Besatzung in Budapest kapituliert vor der Roten Armee.

12. 2. Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) ruft Frauen und Mädchen zum Hilfsarbeitsdienst beim "Volkssturm" auf.

13./14. 2. Britische und amerikanische Flächenbombardements zerstören Dresden fast völlig. Da zahllose Flüchtlinge aus dem Osten durch Dresden ziehen, wird die Zahl der Opfer auf mindestens 35.000 geschätzt. Der militärische Nutzen der Bombardierung ist umstritten; Dresden liegt weder im direkten Kampfgebiet, noch ist die Stadt industriell, verkehrstechnisch oder militärisch bedeutsam.

15. 2. Um die Kampfmoral aufrechtzuerhalten, verordnet Reichsjustizminister Otto Georg Thierack für alle frontnahen Orte die Standgerichtsbarkeit.

23. 2. Die britischen Einheiten beginnen an der Westfront eine Offensive, um die Wehrmacht bis zum rechten Rheinufer zurückzudrängen.

26. 2. Himmler ordnet die Einführung von Sonderstandgerichten an, um die Auflösungserscheinungen in vielen Wehrmachtseinheiten zu unterbinden.

März

3. 3. Finnland erklärt rückwirkend dem Deutschen Reich den Krieg.

5. 3. Die Wehrmacht beruft alle Jungen des Jahrgangs 1929 zum Kriegsdienst ein. Nach kurzer Grundausbildung werden sie an die Front geschickt. Der Partisanenführer Marschall Josip Broz Tito wird vom jugoslawischen Regentschaftsrat mit der Regierungsbildung beauftragt.

7. 3. Durch ihren schnellen Vormarsch können amerikanische Einheiten bei Remagen eine unzerstörte Eisenbahnbrücke über den Rhein besetzen. Köln wird von den Alliierten besetzt.

10. 3. Generalfeldmarschall Albert Kesselring übernimmt den Oberbefehl über die deutsche Westfront.

14. 3. Reichsaußenminister Joachim von Ribbentrop versucht, Verhandlungen mit den Westmächten über einen Seperatfrieden einzuleiten. Die Sowjetunion überträgt Polen die Gebietshoheit über die besetzten Gebiete östlich von Oder und Neiße.

18. 3. Der Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion, Albert Speer, warnt vor dem baldigen Zusammenbruch der deutschen Wirtschaft.

19. 3. Mit dem "Verbrannte-Erde-Befehl" ordnet Hitler nun auch für die Westfront die Zerstörung aller Industrie- und Versorgungseinrichtungen beim Rückzug an, um nur "verbrannte Erde" zurückzulassen.

22. 3. Bei Oppenheim setzen amerikanische Einheiten über den Rhein und rücken Richtung Frankfurt (Main) vor.

26. 3. In Llanystumdwy (Wales) stirbt der britische Politiker David Lloyd George.

30. 3. Danzig wird von der Roten Armee erobert.

31. 3. Als Oberbefehlshaber stoppt General Dwight D. Eisenhower den Vormarsch der alliierten Truppen in Richtung Berlin, um die Eroberung Berlins der Roten Armee zu überlassen. Der britische Ministerpräsident Churchill kritisiert diese Entscheidung. Er sieht in der Eroberung Berlins ein Faustpfand für die Nachkriegszeit.

April

2. 4. Nach dem Einrücken der Roten Armee in Österreich erklärt NS-Gauleiter Baldur von Schirach Wien zur Festung.

3. 4. Himmler befiehlt die Erschießung aller männlichen Bewohner in Häusern, an denen weiße Kapitulationsflaggen gezeigt werden.

7. 4. Befreiung des Konzentrationslagers (KZ) Vaihingen durch französische Truppen.

9. 4. Im KZ Flossenbürg (Oberpfalz) werden die inhaftierten Dietrich Bonhoeffer und Wilhelm Canaris hingerichtet.

11. 4. Amerikanische Einheiten befreien das KZ Buchenwald. Einheiten der Schutzstaffel (SS) versuchten kurz zuvor noch, die jüdischen Häftlinge nach Flossenbürg zu deportieren. Der jugoslawische Ministerpäsident Tito unterschreibt einen Freundschaftsvertrag mit der Sowjetunion.

12. 4. US-Präsident Roosevelt stirbt in Warm Springs (Georgia/USA) an einer Gehirnblutung. Als sein Nachfolger wird am gleichen Tag Harry S. Truman vereidigt.

13. 4. Die Rote Armee schließt die Eroberung von Wien ab.

15. 4. 50.000 Häftlinge aus den KZ Ravensbrück und Sachsenhausen werden von der SS zu einem Todesmarsch nach Westen gezwungen.

16. 4. Sowjetischen Einheiten gelingt der Durchbruch durch die deutsche Verteidigungslinie an der Oder.

17. 4. Die letzten Wehrmachtstruppen im eingekesselten Ruhrgebiet ergeben sich. Insgesamt gehen dort 320.000 Soldaten in Kriegsgefangenschaft.

20. 4. Deutsche Besatzungstruppen sprengen Nordseedeiche in den Niederlanden und verursachen damit weitere schwere Überflutungen.

21. 4. Die Amerikaner erobern das oberitalienische Bologna.

22. 4. In Moritzburg (Sachsen) stirbt die Bildhauerin und Graphikerin Käthe Kollwitz. Die Rote Armee dringt in das Stadtgebiet von Berlin ein.

23. 4. Hitler entläßt Reichsmarschall Hermann Göring aus allen Staats- und Parteiämtern. Göring wollte als Vertreter des Deutschen Reichs Verhandlungen mit den Westalliierten über eine Verständigung führen.

24. 4. Das NS-Parteiorgan "Völkischer Beobachter" stellt sein Erscheinen ein.

25. 4. Bei Torgau an der Elbe treffen sich erstmals sowjetische und amerikanische Einheiten in Deutschland. In Mailand scheitern Benito Mussolinis Verhandlungen mit Partisanenführern über eine Machtübergabe. Daraufhin versucht Mussolini, nach Deutschland zu fliehen.

26. 4. Die Direktive JCS 1067 des amerikanischen Generalstabs an Eisenhower weist die amerikanischen Truppen an, Deutschland als besetztes Land zu betrachten. Jegliche Fraternisierung wird untersagt.

27. 4. Der Sozialdemokrat Karl Renner (1870-1950) bildet in Wien eine provisorische österreichische Regierung.

28. 4. Nach seiner Gefangennahme durch die Partisanen wird Mussolini in Giuliano di Mezzegra am Comer See erschossen. Der Generaloberst Nikolai E. Bersarin wird zum ersten sowjetischen Stadtkommandanten von Berlin ernannt.

29. 4.Hitler verfaßt sein Testament und bestimmt Großadmiral Karl Dönitz zu seinem Nachfolger als Reichspräsident.

30. 4. Hitler begeht in seinem Berliner Führerbunker Selbstmord. Auch Eva Braun, die er einen Tag zuvor heiratete, nimmt sich mit einer Giftkapsel das Leben. Eine Exilgruppe der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) unter Walter Ulbricht kommt nach Deutschland, um die politischen Ziele der KPD beim Neuaufbau durchzusetzen.

Mai

1. 5. Im Führerbunker beauftragt Joseph Goebbels gemeinsam mit seiner Frau einen Arzt mit der Ermordung ihrer sechs Kinder, die dieser durchführt. Anschließend begehen er und seine Frau Marga Selbsmord. Großadmiral Dönitz erklärt sich in einer Rundfunkansprache zum Reichspräsidenten und ruft zur Fortsetzung des Kriegs an der Ostfront auf. Der provisorische Regierungschef Charles de Gaulle erklärt die Beteiligung Frankreichs an der Besetzung und Verwaltung Deutschlands. Sowjetische Soldaten erobern die "Neue Reichskanzlei" und den im Garten gelegenen Führerbunker.

2. 5. Mit der Kapitulation der Wehrmachtstruppen enden die Kämpfe in Berlin. Hitlers Nachfolger Dönitz gibt den Auftrag zur Bildung einer geschäftsführenden Reichsregierung.

3. 5. Die deutschen Passagierdampfer "Cap Arcona" und "Thielbeck", auf denen sich evakuierte Häftlinge aus dem KZ Neuengamme befinden, werden von britischen Bombern versenkt. Von den 7.000 Häftlingen können sich nur 200 retten. Britische Einheiten besetzen das zur "offenen Stadt" erklärte Hamburg.

4. 5. In Dänemark, den Niederlanden und Nordwestdeutschland kapituliert die deutsche Wehrmacht. Am Brenner (Alpen) treffen amerikanische Einheiten aus der Normandie und aus Sizilien aufeinander. Als erster deutscher Sender strahlt Radio Hamburg ein Rundfunkprogramm unter Besatzungsrecht aus.

5. 5. Das KZ Mauthausen in Österreich wird von den Amerikanern befreit.

6. 5. In Hannover beginnt der ehemalige Reichstagsabgeordnete Kurt Schumacher mit der Wiedergründung von Ortsvereinen der SPD.

7. 5. In Reims (Westfrankreich) unterzeichnen Generaloberst Alfred Jodl, Generaladmiral Hans-Georg von Friedeburg (1895-1945) und General Wilhelm Oxenius die bedingungslose Kapitulation aller deutschen Streitkräfte. Die Kapitulation tritt am 9. Mai um 0 Uhr 01 in Kraft. Die amerikanische Besatzung setzt Konrad Adenauer als Oberbürgermeister von Köln ein.

8./9.5. Wiederholung des Kapitulationsaktes durch den Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, im Beisein des sowjetischen Marschalls Georgi K. Schukow im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst.

9.5. In seiner Siegesrede versichert Stalin, er beabsichtige nicht, "Deutschland zu zerstückeln oder zu vernichten". Er rückt damit öffentlich von alliierten Teilungsplänen ab, die er noch auf der Konferenz von Jalta befürwortet hatte.

15.5. Erste Ausgabe der "Täglichen Rundschau", der ersten deutschsprachigen Zeitung nach Kriegsende.

23.5. Britische Truppen verhaften Dönitz mit seiner "Geschäftsführenden Reichsregierung" unter Graf Schwerin von Krosigk in Flensburg. Damit ist jede deutsche Zentralgewalt beendet.

28.5. Ernennung der vorläufigen bayerischen Landesregierung unter Ministerpräsident Fritz Schäffer durch die amerikanische Militärregierung.

Juni

5.6. Mit der Berliner Deklaration "in Anbetracht der Niederlage" übernehmen die Regierungen der vier Siegermächte die "Oberste Regierungsgewalt in Deutschland". Sie teilen Deutschland entsprechend den Grenzen von 1937 in vier Besatzungszonen auf, Berlin unter einer Militärkommandantur in vier Sektoren. Die oberste Gewalt übernimmt der Alliierte Kontrollrat, bestehend aus den vier alliierten Oberbefehlshabern in Berlin. Die interalliierte Militärkommandantur für Berlin nimmt ihre Arbeit am 11.7., der Alliierte Kontrollrat am 30.8.1945 auf.

9.6. Konstituierung der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD). Da die SMAD den politischen Kurs bestimmt und die deutsche Verwaltung kontrolliert, hat sie faktisch die Souveränität in der SBZ inne.

10.6. Die SMAD genehmigt die Gründung "antifaschistischer Parteien" und Gewerkschaften in Berlin und in der SBZ

11.6. Gründungsaufruf der KPD in Berlin. 15.6. Gründung der SPD in Berlin.Gründung des "Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes" in der SBZ.

17.6. Gründung der rheinischen CDU in Köln. 18.6. Wiedereröffnung der Hochschule für Bildende Künste unter der Leitung von Karl Hofer (1878-1955) in Berlin-Charlottenburg.

26.6. Verabschiedung der Charta der Vereinten Nationen in San Francisco. Deutsche Vertriebene bleiben von der internationalen Flüchtlingsfürsorge ausgeschlossen. Gründung der CDU in Berlin.

Juli

1.7. Bildung der drei Berliner Westsektoren.

1. - 4.7. Sowjetische Truppen besetzen die von den Amerikanern geräumten Gebiete in Sachsen und Thüringen sowie die von den Briten geräumte Küste Mecklenburgs.

8.7. Schriftsteller, Künstler, Wissenschaftler und Lehrer gründen in Berlin den "Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands". Der zunächst überparteiliche Verband will zum "antifaschistisch-demokratischen Neuaufbau" beitragen, "Geist und Macht" miteinander versöhnen und an das "Erbe" des Humanismus, der Klassik und der Arbeiterbewegung anknüpfen.

4.7. Wiederherstellung Österreichs in den Grenzen von 1937 und Aufteilung in vier Zonen.

5.7. Gründung der Liberal-Demokratischen Partei Deutschlands (LDPD) in Berlin.

9.7. Die SMAD verfügt die Bildung der Länder Thüringen, Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg und Sachsen-Anhalt in der SBZ.

11.7. Beginn der Viermächte-Verwaltung Berlins. 14.7. Bildung des sogenannten Antifa-Blocks in der SBZ.

17.7. - 2.8. Potsdamer Konferenz der "Großen Drei": Harry S. Truman, Winston S. Churchill bzw. ab 28. Juli Clement R. Attlee und Josef W. Stalin. Das sogenannte Potsdamer Abkommen regelt die künftige Politik der Alliierten für das Deutsche Reich.

23.7. Schließung der Großbanken in der SBZ durch Verfügung der SMAD.

27.7. Errichtung von Zentralverwaltungen in Berlin auf Befehl der SMAD.

28.7. Attlee löst Churchill nach dem Wahlsieg der Labour Party als englischer Premierminister auf der Potsdamer Konferenz ab.

August

1.8. Lizenzierung der "Frankfurter Rundschau".

6./9.8. Abwurf US-amerikanischer Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki in Japan.

8.8. Abkommen der Vier Mächte in London über die Strafverfolgung der Hauptkriegsverbrecher und Einsetzung eines Internationalen Militärgerichtshofes in
Nürnberg.

10./12.8. Wiederinbetriebnahme der ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald und Sachsenhausen durch die SMAD.

26.8. Der österreichische Schriftsteller Franz Werfel (1890-1945) stirbt im kalifornischen Exil.

27.8. Zulassung demokratischer Parteien in der amerikanischen Besatzungszonen.

30.8. Unterstellung des Saarlandes unter eine französische Kommission mit dem Ziel der Abtrennung von den übrigen Ländern der französischen Besatzungszone.

September

2.9. Unterzeichnung der Kapitulation Japans; Ende des Zweiten Weltkriegs.

3. - 11.9. Beschluß über die Durchführung einer Bodenreform in der SBZ mit anschließender Enteignung des Grundbesitzes über 100 ha.

4.9. Justizreform in der SBZ zur Vereinheitlichung und Zentralisierung der Gerichte und Staatsanwaltschaften.

7.9. Wiedereröffnung des Deutschen Theaters in Berlin mit dem während der NS-Zeit verbotenen Drama "Nathan der Weise" von Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781).

10.9. - 2.10. Erste Konferenz des auf der Potsdamer Konferenz beschlossenen alliierten Rats der Außenminister in London: Frankreich verlangt die Abtrennung des Rhein-Ruhr-Gebiets. Die Sowjetunion fordert eine deutsche Zentralregierung sowie eine Viermächte-Kontrolle über das Ruhrgebiet. Die USA schlagen einen Viermächtevertrag über die Entmilitarisierung Deutschlands für 25 Jahre vor (sogenannter Byrnes-Plan).

11.9. Gründung gewerkschaftlicher Organisationen in der britischen Besatzungszone.

19.9. Bildung der Länder Bayern, (Groß-)Hessen und Württemberg-Baden durch Proklamation der US-Militärregierung.

22.9. Der Rundfunksender NWDR (Nordwestdeutscher Rundfunk) nimmt den Sendebetrieb auf.

25.9. Beginn der Demontage von Industriebetrieben in den westlichen Besatzungszonen.

27.9. Erstes Erscheinen des "Tagesspiegel" in Berlin.

Oktober

1.10. Wiederaufnahme des Schulunterrichts in der SBZ.

2.10. Bildung einer Regierung für das Land Württemberg-Baden unter Ministerpräsident Reinhold Maier.

5.10. Lizenzierung der "Süddeutschen Zeitung" in München.

5. - 7.10. Schumacher wird auf der überregionalen SPD-Konferenz in Wennigsen/Deister zum Treuhänder für die Partei der westlichen Besatzungszonen gewählt.

13.10. Gründung der CSU in Bayern durch Adam Stegerwald.

14.10. Beschlagnahme des I.G. Farben-Konzerns durch den Alliierten Kontrollrat.

15.10. Die US-Militärverwaltung setzt in Hessen eine Regierung unter Ministerpräsident Karl Geiler ein.

17.10. Auf Anweisung der amerikanischen Militärbehörden beschließen die Länderchefs der amerikanischen Besatzungszone die Bildung eines zonalen Länderrats mit der Aufgabe einer gemeinsamen Gesetzgebung.

18.10. Veröffentlichung des Schuldbekenntnisses der Evangelischen Kirche in Deutschland. Das Deutsche Rote Kreuz richtet einen Suchdienst zur Auffindung vermißter Personen ein. Das Internationale Militärgericht beginnt in Berlin mit dem Prozeß gegen 24 Hauptkriegsverbrecher (ab 20. November 1945 nach Nürnberg verlegt). 1,75 Millionen deutsche Kriegsgefangene sollen gemäß amerikansich-französischen Abkommen aus amerikanischem Gewahrsam zur Arbeit nach Frankreich überführt werden.

November

11.-30.11. Die erste Ausstellung der neugegründeten Künstlergruppe "Der Ruf" wird unter dem Titel "Der Ruf. Befreite Kunst" in Dresden gezeigt.

17.11. Die Krupp-Werke werden der Kontrolle der britischen Militärregierung unterstellt.

20.11. Beginn der Nürnberger Prozesse gegen 24 Hauptkriegsverbrecher. General McNarney löst General Eisenhower als US-Militärgouverneur ab.

21.11. Gründung des RIAS (Radio im amerikanischen Sektor) in Berlin.

28.11. Erste Parlamentswahlen der Nachkriegszeit in Österreich.

30.11. Der Alliierte Kontrollrat bestätigt das Vier-Mächte-Abkommen über die Schaffung von drei Luftkorridoren nach und von Berlin. Die Zugangsrechte zu Wasser und zu Lande werden lediglich mündlich vereinbart. Gründung der bayerischen FDP unter der Leitung Thomas Dehlers.

Dezember

13.12. Die französische Besatzungsmacht läßt in ihrer Zone die Gründung von demokratischen Parteien zu.

14. - 16.12. "Reichstagung" der christlichen Parteien CDU und CDP in Bad Godesberg, sie einigen sich auf den gemeinsamen Parteinamen CDU (Christlich Demokratische Union).

20. - 21.12. Das Zentralkomitee (ZK) der KPD und der Zentral-Ausschuß (ZA) der SPD beschließen, die Vereinigung der beiden Parteien in der SBZ vorzubereiten.

22.12. Bekanntgabe der entschädigungslosen Enteignung des Kohlebergbaus durch die britische Militärverwaltung.

23.12. Die französische Administration beschlagnahmt die Saargruben. Außerdem: Johannes R. Becher: Ausgewählte Dichtungen aus der Zeit der Verbannung. 1933-1945 (Gedichte)Max Beckmann: Selbstbildnis vor der Staffelei (expressionistisches Gemälde)Jean Paul Sartre: Die Wege der Freiheit. 1. Zeit der Reife. 2. Der Aufschub (Romane)

 
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