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1890 - 1918 / 1919 - 1933 / 1933 - 1945 / 1945 - 1949 / 1949 - 1989 / 1989 - 2016
Versailles
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Erich Ludendorff
09.04.1865 - 20.12.1937

Erich Ludendorff
1865
9. April: Erich Ludendorff wird in Kruszewnia (Provinz Posen) als Sohn des Rittergutsbesitzers Wilhelm Ludendorff geboren.


1877-1882
Ausbildung im Kadettenkorps Plön und an der Hauptkadettenschule in Groß-Lichterfelde bei Berlin.


1882-1904
Ludendorff durchläuft die übliche Karriere eines Generalstabsoffiziers.


1908
Heirat mit Margarete Schmidt, der Tochter eines Fabrikbesitzers.


1912
Versetzung als Regimentskommandeur nach Düsseldorf.


1914
Beförderung zum Brigadekommandeur in Straßburg.

6. August: Sechs Tage nach Beginn des Ersten Weltriegs und drei Tage nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Belgien besetzt Ludendorff mit einer Brigade die Zitadelle in Lüttich. Er wird dafür mit dem Kriegsorden Pour le Mérite ausgezeichnet.

September: Ludendorff wird zum Chef des Generalstabs der 8. Armee berufen. Sein Vorgesetzter ist General Paul von Hindenburg.

26.-30. August: Schlacht bei Tannenberg, in der die 2. Russische Armee vernichtend geschlagen wird.

6.-15. September: Die Schlacht an den Masurischen Seen endet mit dem Sieg über die 1. Russische Armee.

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Erich Ludendorff
1. November: Hindenburg und Ludendorff erhalten das Oberkommando über alle deutschen Truppen der Ostfront (Ober-Ost). Das östliche Hauptquartier wird zur Anlaufstelle für alle Kritiker an Reichs- und Heeresleitung aus dem alldeutsch-annexionistischen Lager.


1916
29. August: Nach der Entlassung Erich von Falkenhayns übernimmt Hindenburg mit Ludendorff als Erstem Generalquartiermeister die Oberste Heeresleitung (OHL). Mit diesem - für ihn eingerichteten - Titel kann sich Ludendorff "volle Mitverantwortung" für alle Entscheidungen sichern.

Sein Ziel ist die "absolute Kriegsführung". Er fordert die wirtschaftliche Mobilmachung und den uneingeschränkten U-Boot-Krieg.


1917
13. Juli: Ludendorff ist maßgeblich am Sturz des Reichskanzlers Theobald von Bethmann Hollweg beteiligt.


1917/18
Bei den Friedensverhandlungen von Bukarest und Brest-Litowsk drängt Ludendorff auf eine ausgedehnte Ostexpansion.


1918
29. September: Nach dem Scheitern der Frühjahrsoffensive fordert die OHL sofortige Waffenstillstandsverhandlungen und eine parlamentarische Regierung. Damit wird die militärische Niederlage eingestanden, die Ludendorff vor allem den Politikern der Mehrheitsparteien anzulasten sucht. Er trägt dadurch maßgeblich zur Entstehung der "Dolchstoßlegende" bei.

24. Oktober: Die OHL ist der Ansicht, die Alliierten würden keinen "ehrenvollen Frieden" gewähren, und fordert von den Soldaten, "den Widerstand mit äußersten Kräften fortzusetzen".

26. Oktober: Ludendorff wird aus dem Dienst entlassen.

Er flieht zwei Wochen später aus dem revolutionären Berlin nach Schweden. Während seines dortigen Aufenthalts verfaßt er seine autobiographische Schrift "Meine Kriegserinnerungen". Er verschärft seine Vorwürfe gegen die politische Reichsleitung.


1919
Rückkehr nach Berlin. Verbindungen zur "Nationalen Vereinigung", der auch Wolfgang Kapp angehört.

18. November: Bei seinem gemeinsamen Auftritt mit Hindenburg vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuß der Nationalversammlung attackiert Ludendorff die Weimarer Republik.

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Erich Ludendorff

1920-1924
Politisches Zusammengehen mit Adolf Hitler.


1921
Er verfaßt die militärtheoretische Schrift "Kriegführung und Politik", in der er die These des Kriegs als Naturgesetz vertritt.


1924
Ludendorff wird im Zusammenhang mit dem Hitler-Putsch angeklagt und freigesprochen.


1924-1928
Als Abgeordneter der Nationalsozialistischen Freiheitspartei ist er Mitglied des Reichstags.


1925
29. März: Kandidatur zur Reichspräsidentenwahl, in der Ludendorff im ersten Wahlgang 1,1 Prozent der Stimmen erhält und zum zweiten nicht mehr antritt.

Gründung des "Tannenbergbundes", der sich zu einer Art deutsch-germanischer Religionsgemeinschaft entwickelt.

Scheidung von seiner Frau Margarete.


1926
Heirat mit Mathilde Spieß in Tutzing (Oberbayern).
Zusammen mit seiner Frau entwickelt Ludendorff eine rege Vortragstätigkeit.


1928
Bruch mit der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP).


1930
März: Gründung des religiösen Vereins "Deutschvolk".


1933
22. September: "Tannenbergbund" und "Deutschvolk" werden verboten.


1937
März: Ludendorff erhält von Hitler die Zusage für die Wiederzulassung seiner religiösen Vereinigung, die sich nun "Bund für Deutsche Gotterkenntnis" nennt.

20. Dezember: Erich Ludendorff stirbt in Tutzing.


Quelle: Deutsches Historisches Museum

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